Infektionskrankheiten zählen weltweit zu den häufigsten Krankheits- und Todesursachen. Die Erkrankungen können oft tückisch sein, wie sich auch im aktuellen Fall der Covid19-Pandemie zeigt. Denn auch bei initial milden Verläufe kann eine plötzliche und rapide Zustandsverschlechterung auftreten, die zu schweren Komplikationen bis hin zum Tod führen kann. Ein entscheidender Faktor ist ein frühzeitiges Erkennen solcher Zustandsverschlechterungen. Je schneller eine situativ angepasste Therapie eingeleitet werden kann, desto günstiger ist die Verlaufsprognose.
Aktuell erfolgt ein engmaschiges Monitoring der Patienten und Patientinnen, z.B. mittels kontinuierlicher EKG-Ableitung, Blutdruckmessung und Pulsoxymetrie, nur auf Intensivtherapiestationen. Auf Normalstationen, wo sich Patienten mit initial milden Verläufen üblicherweise aufhalten, ist kein Monitoring vorgesehen – ebenso wenig in Einrichtungen zur Lang- und Kurzzeitpflege, im Bereich der ambulanten Behandlung oder gar in der häuslichen Umgebung. Dies führt dazu, dass Zustandsverschlechterungen häufig zu spät erkannt und die erforderlichen Maßnahmen nicht rechtzeitig eingeleitet werden. Dies erhöht das Risiko für die Patienten und verlängert i.d.R. die Dauer der erforderlichen Therapie.