Das Grundkonzept basiert auf der Verwendung von Insektenzellen als Sensoren. Die aus Insekten isolierten Zellen lassen sich im Labor beliebig vervielfältigen und stehen darum unbegrenzt zur Verfügung. Die nur wenige Mikrometer großen Zellen verfügen über den für die jeweiligen Insekten charakteristischen Stoffwechsel und können bei Kontakt mit einem potentiellen Wirkstoff dessen Beeinflussung des Zellstoffwechsels anzeigen. Zur Durchführung der Messungen werden die suspendierten, vereinzelten Insektenzellen in Gefäße überführt, die am Boden über Mikroelektroden verfügen. Mit Hilfe dieser Elektroden lassen sich elektrochemische Impedanzmessungen mit hoher zeitlicher Auflösung (in Echtzeit) durchführen, die den zeitlichen Verlauf des Anlagerns der Zellen an die Oberfläche der Elektroden (Zelladhäsion) dokumentieren. Da der Prozess des Anlagerns der Zellen an die Elektrode sehr sensitiv für eine Beeinflussung durch Stoffe ist, die den Zellstoffwechsel verändern, erlauben diese Messungen eine insektizide Wirkung sehr schnell und ohne lange Laborzeiten zu identifizieren. Anders als bei typischen Biosensoren, wird in diesem Ansatz nicht die Konzentration einer Substanz ermittelt, sondern deren biologische Wirkung auf die Zellen einer Insektenart. Dieser Ansatz lässt sich grundsätzlich auf Zellen verschiedener Insektenarten anwenden, so dass unter Verwendung von solchen Multielektroden-Arrays zukünftig die biologische Wirkung einer gegebenen Substanz auf verschiedene Insektenspezies ermittelt werden kann.