Was hat dich dazu inspiriert, eine Karriere in der Forschung einzuschlagen?
Daniela: "Ich mag die intellektuelle Herausforderung und die Abwechslung, die die Forschung bietet. An Physik speziell mag ich die „verrückten“ Naturphänomene, die erstmal nicht intuitiv sind, zum Beispiel Quantenphysik. Hier hat mich mein Physiklehrer in der Oberstufe auch sehr inspiriert; er hat ab und zu mal besondere Physikstunden gemacht, in denen er uns etwas über solche Themen erzählt hat. Das war eine gute Abwechslung zur manchmal etwas trockenen Schulphysik (actio gegengleich reactio usw.) und hat mich motiviert, mehr herauszufinden."
Welche Herausforderungen hast du in deiner wissenschaftlichen Laufbahn erlebt, und wie hast du diese gemeistert?
Daniela: "Das Ende der Promotion fand ich herausfordernd. Ich musste die Arbeit schreiben, was viel Durchhaltevermögen kostet, und gleichzeitig war da ein großes Fragezeichen, was nach der Promotion kommt. Wie ich es gemeistert habe? Es gab für mich einfach keine Alternative dazu, die Promotion zu beenden. Und letztendlich habe ich in meiner Promotion sehr viel gelernt, was ich jetzt weiter anwenden kann."
Kannst du uns von einem besonders prägnanten Erlebnis oder Erfolg in deiner Forschung erzählen?
Daniela: "Als Experimentalphysikerin finde ich es immer wieder beeindruckend, komplizierte experimentelle Aufbauten zu sehen. Am Anfang fand ich es auch etwas einschüchternd, diese komplexen Geräte selbst zu bedienen, aber man lernt schnell dazu und es macht sehr viel Spaß. Besonders beeindruckt hat mich der Besuch von Synchrotronen – so viel Wissenschaft auf einmal!"
Was denkst du, sind die größten Hindernisse für Frauen in der Wissenschaft heute?
Daniela: "Anders als früher stecken die Hindernisse nicht mehr in Gesetzen, aber meiner Meinung nach trotzdem noch in den gesellschaftlichen Konventionen. Ein zentrales Problem sind unbewusste Vorurteile. Oft wird von Frauen eher nicht erwartet, dass sie ein technisches Verständnis haben. Diese Erfahrungen habe ich selbst gemacht, etwa wenn mir ungefragt Tipps zur Fahrradreparatur gegeben wurden oder Männer automatisch mit technischen Aufgaben betraut werden. Zudem gibt es eine ungleiche Aufteilung der Care-Arbeit. In meinem Umfeld sehe ich nur wenige Beispiele für gleiche Aufteilung von Kinderbetreuung und der Haushaltsarbeit. Gerade in der akademischen Spitzenforschung, in der man typischerweise mehrmals umziehen und viel Arbeitszeit in die Karriere investieren muss, zieht ein Partner oft beruflich den Kürzeren. Auch Unterschiede im Kommunikationsverhalten zwischen Männern und Frauen stellen ein Hindernis dar. In einem männerdominierten Arbeitsumfeld kann dies für Frauen, etwa bei Verhandlungen oder Präsentationen, zu Schwierigkeiten führen."
Welche Maßnahmen hältst du für notwendig, um mehr Frauen für die Wissenschaft zu begeistern?
Daniela: "Ich finde es sehr wichtig, junge Mädchen und Frauen für die Wissenschaft zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass es auch ein Karriereweg für sie sein kann. Wenn zu wenig Frauen MINT-Fächer studieren, kann Frauenförderung zu einem späteren Zeitpunkt auch nur bedingt gelingen. Außerdem bin ich dafür, alle mit einzubeziehen (nicht nur Frauen) und zusammen daran zu arbeiten (unbewusste) Vorurteile abzubauen und Bewusstsein für Kommunikationsunterschiede zu schaffen. Zudem finde ich es wichtig, Vereinbarkeit zu fördern (z.B. durch flexible Arbeitszeiten, Betreuungsangebote). Davon können Männer und Frauen profitieren."
Daniela Zahn freut sich auf Ihre Nachricht.
Was findest Du an Deinem Beruf besonders interessant?
Maryam: "Als Entwicklungsingenieurin finde ich es besonders interessant, täglich neuen technischen und interdisziplinären Herausforderungen zu begegnen. Insbesondere im Rahmen des SusFE-Projekts empfinde ich es als besonders lohnend, innovative Wege zu erkunden, um die Umweltbelastung von Mikroproduktionsprozessen zu minimieren und gleichzeitig hohe Leistungsstandards für Anwendungen im Bereich der menschlichen Gesundheit zu gewährleisten. Zu nachhaltigen Lösungen in der Gesundheitstechnologie beizutragen, ist für mich sowohl sinnvoll als auch motivierend."
Was hat dich dazu inspiriert, eine Karriere in der Forschung einzuschlagen?
Maryam: "Mein Karriereweg in der Wissenschaft war nicht geradlinig, weder in Bezug auf das Fachgebiet noch auf die Geographie. Ich wurde durch eine Vielzahl von Erfahrungen in zwei Ländern, sieben Universitäten und zahlreichen Kooperationen mit inspirierenden Professoren und Forschern geprägt. Es war eher eine Kombination aus Umständen, Gelegenheiten und manchmal sogar glücklichen Zufällen, „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ zu sein, die mich auf diesen Weg geführt haben. Rückblickend war es eine Reise des ständigen Lernens und der Anpassung. Jeder Schritt, auch wenn er unvorhergesehen war, hat meine wissenschaftliche und berufliche Entwicklung bereichert."
Kannst du uns von einer besonderen oder einprägsamen Erfahrung in Deiner Forschung erzählen, die Deinen Werdegang besonders beeinflusst hat?
Maryam: "Ein prägendes Ereignis in meiner Forschung war während meiner Promotion, als ich erfolgreich zur Entwicklung eines neuen interdisziplinären Feldes namens „Membranotronik“ beitrug. Membranotronik vereint die Prinzipien der Mikroelektronik und der Membranwissenschaft, um ultradünne, flexible Systeme zu schaffen, die das elektrochemische Verhalten menschlicher Neuronen nachahmen können. Es konzentriert sich darauf, elektronische Funktionen direkt auf oder innerhalb freistehender Membranen zu integrieren. Diese Arbeit war für mich besonders bedeutsam, da sie die Grenzen herkömmlicher Mikroproduktionstechniken und neuromimetischer Systeme erweiterte und sowohl Kreativität als auch Ausdauer erforderte, um tragfähige Prozesse auf solch empfindlichen Substraten zu entwickeln. Zu sehen, wie sich das Konzept von einer Idee zu einer funktionsfähigen Plattform entwickelte, die neue Forschungsansätze anregen könnte, war unglaublich bereichernd.
Was sind Deiner Meinung nach die größten Hindernisse für Frauen in der Wissenschaft heute?
Maryam: "Nach meiner Erfahrung sind strukturelle Vorurteile und die Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben zu vereinbaren, die größten Hindernisse für Frauen in der Wissenschaft. Besonders in Bereichen wie der Mikroproduktion und Nanotechnologie, wo männlich dominierte Teams die Norm bleiben, kann es schwierig sein, Gehör zu finden oder Vorbilder zu haben, die einem den Weg ebnen. Darüber hinaus wird in etablierten technischen Bereichen die Nachhaltigkeitsforschung manchmal als sekundäre Angelegenheit betrachtet, was es für Wissenschaftlerinnen noch herausfordernder macht, sich für umweltfreundliche Innovationen einzusetzen."
Welche Maßnahmen hältst du für notwendig, um mehr Frauen für die Wissenschaft zu gewinnen?
Maryam: In meiner Erfahrung habe ich viele talentierte Frauen in der Wissenschaft getroffen, die oft scherzhaft äußern, sie hätten lieber Bäckerinnen, Gärtnerinnen oder Malerinnen werden wollen. Dies verdeutlicht den enormen Druck und das Ungleichgewicht, mit dem sie in ihren wissenschaftlichen Karrieren konfrontiert sind. Anstatt Frauen zu drängen oder künstlich zu ermutigen, in die Wissenschaft einzutreten, sollten wir uns darauf konzentrieren, von frühester Jugend an gleiche Chancen für alle zu bieten, unabhängig vom Geschlecht. Jeder sollte die Freiheit haben, in der Schule und im Studium verschiedene Bereiche zu erkunden. Es geht nicht darum, Quoten zu erfüllen, sondern darum, Räume zu schaffen, in denen Frauen ihre wahren Interessen, auch in der Wissenschaft, entdecken und verfolgen können. Wahre Vielfalt entsteht, wenn Menschen das wählen können, was sie begeistert, und nicht, wenn sie gezwungen werden, nur um ein 50:50-Verhältnis zu erreichen. Nur so fördern wir nachhaltige und sinnvolle Inklusion."
Maryam Faghih freut sich auf Ihre Nachricht.
Welche Botschaft hältst du für junge, aufstrebende Wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen wichtig?
Sonja: "Als Doktorandin am Fraunhofer EMFT halte ich es für wichtig, mein eigenes Netzwerk aufzubauen und mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Kontakt zu treten, die meine Forschung unterstützen können."
Du bist in der Mikroelektronik tätig, einem Bereich, der nach wie vor von Männern dominiert wird. Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften hältst Du für entscheidend, damit Frauen in der angewandten Forschung und am Fraunhofer erfolgreich sind?
Sonja: "Durchhaltevermögen ist in der Forschung unerlässlich, denn Herausforderungen und Rückschläge gehören einfach dazu. Dabei sind Anpassungsfähigkeit und Entschlossenheit entscheidend, um Fortschritte zu erzielen. Außerdem kann der Austausch mit anderen Forschenden eine wertvolle Unterstützung und Inspiration bieten."
Was kann konkret getan werden, um die Präsenz von Frauen in Führungspositionen in wissenschaftlichen und technischen Bereichen zu stärken?
Sonja: "Am Fraunhofer EMFT werden junge Wissenschaftlerinnen ausdrücklich ermutigt, eine Promotion anzustreben – mit hervorragenden Rahmenbedingungen und individueller Begleitung auf ihrem Weg zum Doktortitel. Ein Doktortitel bietet eine fantastische Gelegenheit, sich persönlich weiterzuentwickeln und Verantwortung zu übernehmen, etwa durch die Betreuung von Studierenden. Darüber hinaus würde die Schaffung weiterer Networking-Möglichkeiten über die Fraunhofer-Institute hinweg junge Wissenschaftlerinnen und Doktoranden weiter stärken."
Sonja Hoffmann freut sich auf Ihre Nachricht.
An welchem Projekt arbeitest du derzeit?
Claudia: "Neben unterschiedlichsten Analysen für Industriekunden arbeite ich derzeit an Technologieanalysen von hochkomplexen Schaltungen wie Systems-on-a-Chip. Dazu werden Querschliffe der Chips mit einem Zielschliffgerät angefertigt und anschließend durch Rasterelektronenmikroskopie und EDX-Materialanalyse untersucht."
Was findest du an deinem Job besonders interessant?
Claudia: "Die Wechselwirkung zwischen dem Verstehen und der Anwendung des erlangten Wissens, um Prozesse zu etablieren und zu optimieren."
Was hat dich dazu bewegt, eine Karriere in der Wissenschaft einzuschlagen? Gab es spezielle Erlebnisse oder Personen, die dich inspiriert haben?
Claudia: "Meine Zeit an einer Mädchenschule spielte rückblickend eine wichtige Rolle, da ich dort ohne geschlechtsspezifische Erwartungen ein Interesse an den Naturwissenschaften entwickelte. Zudem waren meine Physiklehrerinnen wichtige Vorbilder für mich."
Was denkst du, sind die größten Hindernisse für Frauen in der Wissenschaft heute?
Claudia: "Frauen werden leider immer noch unterschätzt und ihre Fähigkeiten müssen oft erst unter Beweis gestellt werden, während dies bei Männern nicht von vornherein in Frage gestellt wird. Zudem gibt es nur wenige weibliche Vorbilder in Führungspositionen in der Wissenschaft. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Frauen, insbesondere in den ersten Jahren der Kindererziehung, schwieriger als für Männer."
Wie siehst du die Fortschritte in der Gleichstellung der Geschlechter innerhalb der Wissenschaft in den letzten Jahren?
Claudia: "Meine Mutter ist die erste Akademikerin in unserer Familie und ich bin stolz darauf, diesen Weg fortsetzen zu dürfen. In unseren Gesprächen kann ich erfreut berichten, dass der Frauenanteil in den naturwissenschaftlichen Bereichen, in denen ich tätig bin, zwar noch von der Gleichstellung entfernt ist, aber merklich zunimmt."
Welche Maßnahmen hältst du für notwendig, um mehr Frauen für die Wissenschaft zu begeistern?
Claudia: "Dieses Jahr hatte ich die Gelegenheit am Girls‘ Day des EMFTs mitzuwirken. Solche Veranstaltungen bieten Mädchen Orientierung während ihrer Schulzeit und zeigen mögliche Karrierewege in der Wissenschaft auf. Diese Veranstaltungen sind wichtig, um das Interesse und die Neugierde für bestimmte Themen zu wecken, besonders in dieser entscheidenden Phase im Leben junger Frauen."
Welche Ratschläge würdest Du jungen Frauen geben, die sich für eine Karriere in der Wissenschaft interessieren?
Claudia: "Wenn dich die Themen interessieren und du Freude daran hast, Zusammenhänge zu erkennen und Probleme zu lösen, bist du auf dem richtigen Weg. Diese intrinsische Motivation wird dich überall hinführen, wo du hinmöchtest. Mein Praxistipp ist, sich auszuprobieren, dafür sind ein Praktikum oder ein Girls‘ Day hervorragende Möglichkeiten, verschiedene Arbeitskontexte und Themengebiete kennen zu lernen.
Claudia Hobelsberger freut sich auf Ihre Nachricht.
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