Energierelaxationszeiten von bis zu 200 µs
Zu den wichtigsten Schaltungselementen eines supraleitenden Qubits gehören koplanare Mikrowellenresonatoren und Josephson-Junctions. Unter Verwendung eines vollständig auf Aluminium basierenden Prozessablaufs hat das Fraunhofer EMFT Energierelaxationszeiten von bis zu 200 µs nachgewiesen. Um die Leistung, Gleichmäßigkeit und Integrationsfähigkeit weiter zu verbessern, konzentriert sich die laufende Entwicklung auf folgende Bereiche:
- Optimierung des vollständig auf Aluminium basierenden Prozesses hinsichtlich Materialqualität, Gleichmäßigkeit auf dem Wafer und Wiederholbarkeit von Wafer zu Wafer
- Charakterisierung und Optimierung der Oxidbarriere des Josephson-Junctions
- Verbesserung des Qualitätsfaktors von koplanaren Wellenleiterresonatoren über mehrere supraleitende Materialien hinweg
- CMOS-kompatible Integration alternativer Supraleiter für Basisschichten und Resonatoren, einschließlich der selektiven Integration von Nicht-CMOS-Materialien
- Qubit-Chip-Designstrategien, die 3D-Integration, Chip-zu-Chip-Verbindung und Durchkontaktierungen durch Silizium unterstützen
- Vorkarakterisierung und Messtechnik bei Raumtemperatur für beschleunigtes Feedback und Leistungsvorhersage
Das Prozess-Toolkit des Instituts deckt den gesamten Ablauf vom leeren Siliziumwafer bis zum vollständig 3D-integrierten Quantenchip ab und wird durch statistische Prozesskontrolle und Funktionsprüfungen auf Wafer-Ebene unterstützt. Gleichzeitig sind die einzelnen Prozessmodule modular aufgebaut und können innerhalb festgelegter Design- und Kontaminationsbeschränkungen in kundenspezifische oder Partnerarchitekturen integriert werden.
Mit seiner professionellen CMOS-Pilotlinie kombiniert das Fraunhofer EMFT seine Expertise in der Halbleiterfertigung mit dem Design von Quantenbauelementen der nächsten Generation. Das Ergebnis: ein skalierbarer, verlässlicher und industrietauglicher Weg zu massentauglichen supraleitenden Quantencomputern.