Prävention von Druckgeschwüren in der Pflege

SoreAlert Sensorpflaster

Jährlich erkranken weltweit über 3 Millionen immobile Menschen an schwerwiegenden, meist vermeidbaren Druckgeschwüren. Davon rund 0,4 Millionen in Deutschland. Dekubitus verursacht nicht nur persönliches Leid, sondern ist auch zeit- und kostenaufwendig zu behandeln. Aktuelle Prophylaxe Methoden erfordern viel Engagement des Pflegepersonals und bieten keine kontinuierliche Sicherheit. Daher besteht ein dringender Bedarf an individueller und kontinuierlicher Überwachung für eine wirksame Dekubitusprophylaxe. SoreAlert, ein potenzielles Spin-off der Fraunhofer EMFT, adressiert diesen Bedarf mit einem intelligenten Sensporpflaster, das eine automatisierte Überwachung gefährdeter Körperbereiche ermöglicht und frühzeitig vor Druckgeschwüren warnt. 

Sensorpflaster SoreAlert
© SoreAlert
Kontinuierliche Überwachung des Gewebezustands bei immobilen Patienten durch das Sensorpflaster. SoreAlert stellt einen wichtigen Aspekt der Prävention in der Pflege dar. Die einfache Integration in bestehende Pflege-IT-Systeme ermöglicht eine effiziente Prophylaxe durch personalisierte Handlungsanweisungen für die optimale Lagerung.

Projekt SoreAlert:

Dekubitus oder Druckgeschwüre sind kosten- und pflegeintensive Wunden, die durch anhaltenden Druck auf geschädigtes Gewebe entstehen und zu schweren Operationen oder zum Tod führen können. Die wichtigste Prophylaxemaßnahme ist die regelmäßige Umlagerung, wobei die individuell optimalen Abstände ("Lagerungsfrequenz") derzeit nicht valide ermittelt werden können. Dies führt in Deutschland jährlich zu über 400.000 neuen Dekubitalulzera mit Behandlungskosten von über 2,5 Milliarden Euro, hinzu kommen mehrere Milliarden Euro für die Prävention in der Pflege. Entscheidend für eine effektive Prophylaxe ist die Anpassung der Lagerungsfrequenz, bei der bestehende Hilfsmittel nur bedingt unterstützen. Eine innovative Lösung bietet das Sensorpflaster SoreAlert, das kontinuierlich die Gewebedurchblutung misst und mit Hilfe von KI-Algorithmen das individuelle Dekubitusrisiko bewertet.


Die eigentliche Wundentwicklung wird erkannt, bevor sie optisch sichtbar wird. Bei Bedarf werden Alarme und Handlungsempfehlungen gesendet, um die Wundbildung frühzeitig zu verhindern. Die zugrundeliegende Technologie wurde bereits in einer Machbarkeitsstudie mit 60 PatientInnen im Klinikum erprobt (KIPRODE) und hat vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Weitere Informationen finden Sie in der Veröffentlichung: MDPI

Smart Patch Docking Station
© SoreAlert
Hochintegrierte Elektronik zur Überwachung der Gewebegesundheit und Vorhersage von Druckgeschwüren mithilfe fortschrittlicher, offline ausgewerteter KI-Algorithmen. Die Elektronik ist in ein weiches Gehäuse mit einem gepolsterten Patch integriert.

Dazu entwickelt SoreAlert ein wiederverwendbares Sensorpflaster mit austauschbarer Klebeeinheit, das die Patienten mehrere Tage tragen. Eine Basisstation empfängt die Daten des Sensorpflasters und ermöglicht eine einfache Integration in die bestehende Pflege-IT. SoreAlert erhöht somit die Lebensqualität der Betroffenen durch eine effektive Prophylaxe und entlastet das Pflegepersonal. Die direkte Zeitersparnis durch die individuell angepasste Lagerungsfrequenz senkt die Kosten für Pflegedienste erheblich und reduziert den Stress für Pflegende. Zusätzlich wird das Gesundheitssystem entlastet, da weniger Wunden entstehen und somit Kosten für langwierige Behandlungen eingespart werden.

Erfahren Sie mehr über das intelligente Sensorpflaster von SoreAlert: Hier klicken

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