Die Untersuchung der Zellmigration erfolgt überwiegend in einer kontrollierten Laborumgebung an kultivierten Zellmodellen (in vitro) auf Basis sogenannter Wundheilungsassays, bei denen die Wanderung einer Zellpopulation entlang ihres Wachstumssubstrates zumeist mikroskopisch beobachtet wird. Dazu ist es notwendig, experimentell eine definierte Wunde in einen kontinuierlichen Zellrasen einzuführen, in die die Zellen aus der Peripherie dieser Wunde einwandern können. Die dazu bislang bekannten und etablierten Assays sind funktionell, aber nur in sehr begrenztem Maße automatisierbar und nicht mit befriedigender Reproduzierbarkeit und hohem Durchsatz durchführbar. Das Projekt OptoMigration geht nun mit einem neuen Ansatz an die Untersuchung der Zellmigration heran – im Fokus steht ein Kompositmaterial auf Polymerbasis, das zur hochpräzisen, optischen Verwundung darauf kultivierter Zellen genutzt wird. Den Kern des Kompositmaterials bildet eine lichtsensitive Schicht, die bei Bestrahlung mit sichtbarem Licht eine toxische, chemische Spezies generiert, die die an der Oberfläche des Substrates wachsenden Zellen lokal abtötet. Anschließend wachsen die Zellen aus der Peripherie der Wunde in die freigelegte Fläche ein, was mikroskopisch dokumentiert wird.