Projekt SUE: Hochautomatisierter autonomer Kleinbus für den ÖPNV

Mehr Flexibilität und Komfort sind zwei zentrale Aspekte, um den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver zu machen, etwa mit einem dichteren Netzwerk und einer engeren Taktung der Verbindungen. Ein vielversprechender Ansatz, um diesem Ziel näherzukommen, sind kostengünstige Zubringerfahrzeuge ohne Fahrer. Das Fraunhofer EMFT beteiligt sich im Rahmen des Förderprojekts SUE (Self-driving Urban E-Shuttle) an der Entwicklung eines Prototyps für solch einen autonomen People Mover. Er soll hohe Flexibilität mit Fahrgastkomfort verbinden und ihn dadurch zu einer vollwertigen Alternative zum PKW machen. 

© Scott Webb / unsplash

SUE zeichnet sich durch ein innovatives und ansprechendes Design, hohe Fahrleistung, flexible Anpassung an den Bedarf, effiziente Größe und Gewicht aus. Um höchsten Sicherheitsstandards zu genügen, wurden sämtliche sicherheitsrelevanten Aspekte mit umfassenden Redundanzen ausgestattet. Das Projektkonsortium unter Leitung der Uedelhoven GmbH & Co. KG bündelt dazu Expertise aus Fahrzeugdesign, Antriebstechnik, Batterietechnik, Autonomer Fahralgorithmik und Sensorik für die Fahrzeugentwicklung und wird zusätzlich von weiteren Partnern in den Bereichen Zulassungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit unterstützt.

Der Fokus der Arbeiten am Fraunhofer EMFT liegt in der Entwicklung eines robusten Primärlokalisierungskonzepts durch die Kombination verschiedener redundanter Lokalisierungsmethoden. Darüber hinaus konzipieren die Münchner Forschenden eine RFID-basierte Lösung zur Fahrzeuglokalisierung, bei der die aktuelle Fahrzeugposition aus RFID Tags in Form von vorher platzierten Landmarken abgeleitet wird.

Ab Ende 2024 soll der hochautomatisierte People Mover im öffentlichen Nahverkehr des Landkreises Kelheim Fahrgäste vom Bahnhof zu nahegelegenen Kurorten oder Einkaufsmöglichkeiten transportieren. Anders als bei ähnlichen Projekten in der Vergangenheit liegt dabei besonderes Augenmerk auf einer möglichst hohen durchschnittlichen Fahrtgeschwindigkeit, um den Nutzerinnen und Nutzern einen tatsächlichen Mehrwert zu bieten.

Das Entwicklungsteam möchte mit Fahrzeugen wie dem SUE die Attraktivität des ÖPNV mithilfe eines zuverlässigen, autonomen und kostengünstigen Shuttleverkehrs gerade auch in ländlichen Regionen steigern. Denn auch kleinere Gemeinden könnten von diesem Konzept profitieren und auch wenig frequentierte Anbindungen realisieren, die mit herkömmlichen ÖPNV-Verbindungen unrentabel wären.

SUE wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter der Fördernummer 19A21047D gefördert.

Das könnte Sie auch interessieren:

Kompetenzfeld: Machine Learning enhanced Sensor Systems

Projekt: Frühwarnsystem zur Erkennung von Aquaplaning und Glatteis

Leistungsangebot: Elektrische Verbindungstechnologien