Obwohl die intelligenten Instrumente absolut unverzichtbar und lebensrettend sind, gab es in den letzten zehn Jahren aufgrund der oft geringen Produktionsvolumina wenige bis keine Innovationen. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Instrumenten mit besserer Funktionalität seitens der Kliniken. Das EU-Projekt Position-II bietet für dieses Problem eine einzigartige Lösung.
In dem Vorhaben arbeiten 43 europäische Unternehmen und Forschungseinrichtungen unter der Koordination von Philips daran, eine verteilte Pilotlinie für intelligente Katheter und Implantate zu etablieren. Die Partner wollen dabei fünf Demonstratoren realisieren, die das Innovationspotenzial in existierenden Märkten aufzeigen, bzw. den Grundstein für die Erschließung neuer Märkte legen.
Ein Forschungsteam der Fraunhofer EMFT entwickelt im Rahmen des Projekts gemeinsam mit den Partnern alphaSIP, Ciber, Cicautxo, Philips, Johnson Matthey, Universidad Zaragoza, Universidad Complutense de Madrid und Fundación Centro de Cirugía de Mínima Invasión Jesús Usón einen Zelltherapiekatheter, der Stammzellen in abgestorbenes Herzmuskelgewebe transportiert.
Herzstück ist eine Dosiereinheit, welche die Zellen durch den Katheter bis ins Herz pumpt, ohne dass der Druck im Herzen und der dazukommende fluidische Gegendruck die Dosiergenauigkeit beeinträchtigt. Diese Aufgabe soll von einer nur 5x5x0.8 mm³ großen piezoelektrischen Mikromembranpumpe übernommen werden, die an der Fraunhofer EMFT entwickelt wurde. Für die Anwendung im Herzkatheter haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Pumpkammer angepasst sowie die Piezomontage optimiert, um den benötigten Druck und Fluss zu erreichen.